Seit dem Jahr 2014 werden im Rahmen
des Gemeinschaftsprojektes AlköR (Alkohol im öffentlichen Raum) Menschen in Marzahn-Nord
betreut, die sich in Parkanlagen treffen, Karten spielen, Musik (zum Teil aus
ihrer ehemaligen Heimat) hören und dies nicht immer leise sowie Alkohol
(insbesondere Bier) aus dem nächstgelegenen Supermarkt konsumieren. Alle diese
Mitbewohner können sich nach einem zum Teil sehr verantwortungsvollen Leben den
regelmäßigen Besuch von Gaststätten oder Clubs nicht leisten.
Das Projekt ist im Rahmen des
Quartiersmanagements für Marzahn-Nord im Interesse aller Seiten entstanden. Im
Projekt wurde auf Konfliktreduzierung, auf Hilfe für Betroffene und nicht auf
die Vertreibung gesetzt. Die Lösung andere Stadtbezirke – Bänke abbauen und
vertreiben – kam nicht in Frage.
Von Anfang an konnte das Projekt das
seit 2011 leerstehende Blockhaus „Rabenhorst“ nutzen, welches sich für dieses
Projekt besonders gut eignete, weil es auch einen Freiraum für die eigene
Gestaltung der Räume bot. Das Blockhaus ist eine Einrichtung des Jugendamtes.
Mit der Erweiterung des angrenzenden Kindergartens musste das Projekt im
Frühjahr diesen Jahres aus dem Blockhaus weichen.
Am 12. Juni diesen Jahres stellte
deshalb der CDU-Abgeordnete Dr. Thomas
Pfeifer (Marzahn-Nord und Marzahn)
nachfolgende kleine Anfrage an das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf „Zu
Arbeitsbedingungen des Projektes Alkör“ (BVV: KA-497/VIII):
- Hat das Projekt Alkör nach der Räumung des Blockhauses Rabenhorst inzwischen ein neues Domizil gefunden und wenn nein, welche Unterstützungsmöglichkeiten sieht das Bezirksamt?
- Wie schätzt das Bezirksamt die mittel- und langfristige Sicherung der Projektarbeit ein?
Nachfolgend die Antwort der
Bezirksbürgermeisterin und Bezirksstadträtin StadtGesPersFin Pohl in Auszügen:
„Nein, das Projekt AlköR … hat noch kein adäquates Domizil nach der Räumung des Blockhauses gefunden.“
„Der Verein Vision e.V. hat
dankenswerterweise in der Wittenberger Straße die Mitnutzung von Räumlichkeiten
angeboten. Dieses Angebot haben die Projektmitarbeiter für Gesprächsrunden zum
Projekt bereits genutzt. Für die Nutzung durch die Zielgruppe kommen diese
Räumlichkeiten eher nicht in Betracht, weil sie sich in einem für Marzahn
typischen Wohnblock befinden und in ihnen auch die Renovierung der Sitzbänke
nicht möglich ist.“
Weiterhin wird in der Antwort auf
ein konstruktives Brainstorming vom 20. Juni diesen Jahres über mögliche
alternative Standorte verwiesen. Einige der Ideen sollen weiter verfolgt
werden.
Die zweite Antwort zur Einschätzung
der mittel- und langfristigen Sicherung der Projektarbeit ist positiver:
„Sehr gut. … Für die Fortführung der
Projektarbeit nach der Verstetigung des QM-Verfahrens ab 2021 sind Gelder im
Doppelhaushalt des Bezirkes eingeplant und die Ausweitung des Aktionsraumes auf
den gesamten Bezirk angedacht.“
(Anmerkung: Es bleibt zu hoffen,
dass damit ab dem Jahr 2021 keine Kürzungen in Marzahn-Nord verbunden sind.
Bisher konnte man in der Presse nur lesen, die Höhe der Mittel, die im Rahmen
des Quartiersmanagements zur Verfügung stehen, würden bei einer Erweiterung auf
den gesamten Stadtbezirk beibehalten.)